SOS-Kinderdörfer Sri Lanka
SOS-Kinderdörfer Sri Lanka Fotoreportagen und Interviews
SOS-Kinderdörfer Sri Lanka Fotoreportagen findet ihr im nachfolgenden Blogeintrag
Im August war ich erneut für SOS Kinderdörfer unterwegs. Mein Auftrag, Bilder für die Organisation sowie Interviews zu führen. Ein paar eigene Gedanken von den ersten Tagen will ich hier mit Euch teilen.
Sri Lanka, das Land der lächelnden Menschen, so nennt man es zurecht. Aber ich nenne es auch: das Land der schwingenden Drachen und der schönen Bäume. Heute hatte ich etwas Zeit durch die Straßen zu schlendern und mich treiben zu lassen. Ich merke, wie langsam mein Mut zurück kommt Menschen auf der Straße anzusprechen und mit ihnen über Dinge zu reden, die ich mich sonst nicht trauen würde. Als erstes merke ich, dass mich viele Menschen freundlich anlächeln. Alle sind offen, aber viele sprechen kein Englisch. Ich sehe einen Tempel und werde spontan eingeladen. Ich sitze mit einem Anstreicher in seiner Mittagspause zusammen und er erklärt mir den Buddhismus und die Rituale die gerade ablaufen. Warum weiße Kleider, warum keine Kopfbedeckung und barfuß . Warum Blumen vor den Tempeln? Weil sie an das eigene Leben erinnern sollen. Wir blühen einmal auf und dann verwelken wir am Ende unseres Lebens. So einfach ist es, sich an die eigene Sterblichkeit zu erinnern. Man schenkt mir Kekse während ich die Meditation der Menschen beobachte. Was habe ich wieder ein so großes Glück, so besondere Momente zu erleben. Hatte mich in Tunesien nicht eine falsche Wegbeschreibung mitten in eine Koranstunde gelenkt, stehe ich nun mit Keksen barfuß mitten in einer Meditation mit einem Mönch. Obwohl man mir die Gegend um das SOS Kinderdorf als eher weniger interessant beschrieben hatte. Es sind genau diese Momente die meine Reisen so unbezahlbar machen. Zack- einmal auf den Boden zurück und über die wahrlich wichtigen Dinge im Leben nachdenken. Gespräche mit Fremden über Gott und Götter und über Liebe, Beziehungen und Familie. Wie im Traum ziehe ich durch die Straßen. Herrlich anzusehen, sind die bunten Fahrzeuge und die voll beladenden Roller. Ein Einkaufskorb zwischen den Füßen wird zum Kindersitz, ein Laster mit Elefanten fährt an mir vorbei. Ein Trauerzug hält an, man fordert mich auf Bilder zu machen. Auf den Straßen ist hektisches Treiben und am Himmel fliegen viele Papierdrachen. Viele Männer nur mit einem Handtuch um die Hüften gebunden stehen vor ihren Häusern, die Frauen hier haben irgendwie eine Anmut in sich. Und die Kinder spielen mit Papierdrachen. Sorgfältig spannen auch große Kids die Schnur über mehrere Dächer und über Telefon und Stromleitungen hinweg damit der Drache in die Lüfte kann. Nachbarn helfen mit um schauen zu wie er abhebt. Dabei ist hier gar kein richtiger Wind. Aber das stört weder Drachen noch Kinder. Wie wundervoll so viele Drachen den ganzen Tag am Himmel über die kleine Stadt verteilt zu sehen. Am Abend dann gehe ich zurück in eines der SOS-Kinderdörfer Sri Lanka. Ich komme an einem Fenster vorbei uns sehe Jugendliche orientalisch Tanzen. Und wieder –zack- werde ich eingeladen und schaue den jungen Mädchen und Jungen beim Tanzen zu. Was eine wahnsinnig schöne Körpersprache. Wie wunderschön dieser Tanz ist. Auf dem Weg zum Essen treffe ich einen jungen Mann, der seine SOS Mama besucht. Er ist schon über 30, aber hat eine feste Bindung zu seiner Mutter. Mit 3 Jahren kam er ins Kinderdorf als Waisenkind, jetzt hat er viele SOS Geschwister und er erzählt mir von seinen vielen Reisen als Fremdenführer nach Thailand, Myanmar und Vietnam. Auch seine buddhistische Philosophie bringt mich zum Nachdenken. Am Abendessen dann treffe ich einen Lehrer, der mir in einer Stunde so viele wundervolle Lebensweisheiten mit auf den Weg gibt, und mir erklärt wie man wirklich glücklich wird. Meine Worte über unsere Kultur klingen dagegen etwas fad.
SOS-Kinderdörfer Sri Lanka ist eine großartige Institution. Lasst Euch von meinen Fotos einen Einblick darin geben.
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